Immer mehr Menschen begeistern sich für Yoga. Es bringt Körper und Geist in Einklang und sorgt für Wohlbefinden. Wenn man nach einem Zeichen fragt, das sinnbildlich für die Yoga-Lehre steht, fällt vielen der Namaste-Gruß ein. Es handelt sich um eine leichte Verbeugung mit vor dem Herz gefalteten Händen. Hinter diesem Zeichen steckt aber mehr als eine in Indien übliche reine Begrüßungs- und Verabschiedungsgeste. Im Folgenden erfahren Sie mehr über die Bedeutung von Namaste im Kontext des Yoga.
Die wörtliche Bedeutung von Namaste
Der Namaste-Gruß ist in Indien und anderen hinduistischen Ländern eine verbreitete Begrüßungs- und Verabschiedungsgeste. Hier erfahren Sie, was die respektvolle Geste bedeutet und welche Rolle sie in der Yoga-Meditation spielt. Der Namaste-Gruß signalisiert zum einen Respekt vor dem Gegenüber, aber auch die Anerkennung des Göttlichen im Herzen des Menschen. Das Wort stammt aus dem indischen Sanskrit. Eine Ubersetzung würde es sinngemäß mit Verbeugung wiedergeben. Der Begriff setzt sich aus drei Silben zusammen. Nama steht für „verbeugen“, as bedeutet „ich“ und te „du“. Dies lässt sich zu dem Satz zusammensetzen: „Ich verbeuge mich vor dir.“
Die symbolische Bedeutung von Namaste
Neben dem Wortsinn hat Namaste auch eine tiefere Bedeutung, die für einen hohen Stellenwert in der Yogapraxis sorgt. Namaste symbolisiert als Wort wie als Geste Respekt vor sich selbst und anderen, bedingungslose Selbstliebe, Achtsamkeit, Dankbarkeit, das Finden und Bewahren von Energie sowie der Verweis auf das Göttliche, das jeder Mensch in sich trägt. Die berühmteste Definition von Namaste lieferte Mahatma Gandhi in einem Brief an Albert Einstein. Demnach steht Namaste für den Platz im Inneren, wo die Liebe, die Wahrheit, das Licht und die Weisheit wohnen. Zugleich verweist die Geste auf den Respekt vor dem anderen, mit dem man nicht nur in der Außenwelt zusammentrifft, sondern auch im Herzen. Hier eine kompakte Übersicht über die symbolische Bedeutung:
- Respekt vor sich selbst und anderen
- Dankbarkeit
- bedingungslose Selbstliebe
- Achtsamkeit
- Finden und Bewahren von Energie
- das Göttliche im Menschen
Wie funktioniert die Namasté Geste
In Indien begrüßt man sich noch heute mit Namasté oder dem bedeutungsgleichen Namaskar. Beim Gruß werden die Hände in die Position des Anjali Mudra gebracht. Mudra bedeutet Zeichen und Anjali Angebot. Auf der Höhe des Herzens werden die Handflächen zusammengelegt. Die Augen werden geschlossen und der Kopf leicht in Richtung des Herzens geneigt. Der Gruß kann sowohl laut ausgesprochen als auch gedanklich für sich selbst gesagt werden. Für die Bezeugung großen Respekts und die Aktivierung des Energiezentrums beugen Sie den Kopf vor und berühren mit den Zeigefingern das dritte Auge.
Bei welchen Gelegenheiten kommt die Namasté Geste vor?
In Indien wie in anderen hinduistisch geprägten Ländern ist die Namasté Geste die gewöhnliche Begrüßung und Verabschiedung im Alltag. Sie ist somit ein Bestandteil des Alltagslebens. In Europa und Amerika ist die Geste vermittelt durch die Yoga-Meditation bekannt geworden. Sie wird am Anfang und am Ende jeder Yogapraxis ausgeführt. Zudem werden einige Asanas durch Namasté und Anjali Mudra begleitet. Das gilt unter anderem für den Morgengruß. Durch Haltung und Geste soll das Herz-Chakra aktiviert werden.
Namasté im Yoga
Namasté ist nicht nur als Begrüßungs- und Verabschiedungsgeste in die Yogapraxis integriert. Für die Meditation hat es auch eine tiefere Bedeutung. Per Namasté kann die Energie im Herzen gebündelt werden. Es richtet das Bewusstsein auf die Mitte und weckt das Göttliche in uns. Auf diese Weise gelangen Körper und Geist in Einklang. Durch das behutsame Falten der Hände verbinden wir die linke und die rechte Gehirnhälfte. Nach indischem Verständnis wird so das weibliche mit dem männlichen Prinzip verbunden. Dadurch können Gegensätze aufgelöst, und alle Energie kann gebündelt werden.
Einheit zwischen Selbst und Gruppe
Wird Yoga in einer Gruppe praktiziert, steht Namasté für die Einheit der Gruppe, außerdem für die Besinnung auf das menschliche Sein. Vom Anfänger über Fortgeschrittene bis zum Yoga-Experte verbindet die Geste alle auf einer höheren Ebene miteinander. Gewisse hat das Namasté dabei auch die praktische Funktion, die Konzentration zu bündeln. Als Begrüßung und Abschied markiert die Geste der Zeitraum der Yogapraxis. Sie strahlt Energie, innere Ruhe und Zufriedenheit aus. Deshalb macht es Sinn, die Geste auch dann auszuführen, wenn man die Yoga-Meditation allein durchführt.
Näheres über Geschichte, Wortbedeutung und Herkunft von Namasté
Der Namasté Gruß erscheint erstmals im Rigveda und dient dort der Huldigung. Während die Grußhandlung schon ab 3.000 v.Chr. in der Indus-Kultur auftaucht, besteht die symbolische Bedeutung seit etwa 1.800 v.Chr. Die Begrüßungsformel existiert auch im Plural als „namo vam“ und in der höflichen Anrede als „namo vah“. Oft wird zur Begrüßung und Verabschiedung auch „Namaskar“ verwendet, was auf die Handgeste vereist. Außerdem wird die Handgeste mit den Mudra Begriffen Atmanjali, Anjali oder Hrdayanjali bezeichnet.
Namasté in der Kunst und im Alltag
Der Namasté Gruß ist eine der ältesten Begrüßungs- und Verabschiedungsformen, die noch heute praktiziert werden. Er ist in vielen antiken Reliefs und anderen Kunstgegenständen in unterschiedlichen Varianten bezeugt. Heute hat sich die Praxis durchgesetzt, die Innenhandfläche zusammenzuführen und an die Brust in die Nähe des Herzens zu führen. Dabei wird der Kopf leicht vorgebeugt. Eine tiefere Ehrerbietung z.B. gegenüber spirituellen Lehrern kann dadurch bezeugt werden, dass man die gefalteten Hände angehoben und die Zeigefinger den Bereich zwischen den Augen berühren. Laut hinduistischer Lehre befindet sich dort das mystische Dritte Auge. Das Aussprechen von Namasté ist in Indien bei der Begrüßung und der Verabschiedung nicht notwendigerweise der Fall. Auf die Geste kommt es an.
Fazit: Namasté und Yoga
Die Yoga-Meditation verrät viel über indische Geschichte und Kultur. Deshalb lohnt sich eine eingehendere Beschäftigung mit den spirituellen Lehren und Symbolen. Auf diese Weise können Sie verstehen, was die einzelnen Gesten und Übungen bedeuten und was sie bewirken sollen. Neben dem Namasté Gruß gilt das zum Beispiel auch für die Chakra-Lehre. So können Sie mehr für Entspannung, Achtsamkeit und Wohlbefinden tun.